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Kennst du Marte Meo?

in Intern on 09.07.21

Marte Meo ist lateinisch und bedeutet „aus eigener Kraft“. Das Prinzip des von Maria Aarts Ende der 70er Jahre entwickelnden entwicklungsunterstützenden Programms ist nicht, zu erklären und Anweisungen zu geben, sondern zu befähigen, groß zu machen, was bereits vorhanden ist. Das Konzept richtet sich an Kinder als „Klienten“, um deren Entwicklung zu unterstützen, aber auch an die Eltern um deren Potentiale in der Erziehung zu entwickeln, an Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, damit diese Potentiale bei Kindern erkennen und auch Ressourcen bei sich entdecken.

Schwierigkeiten werden als Möglichkeiten gesehen. Dazu sagte Maria Aarts, Probleme seien groß genug, so dass wir sie sehen. Die kleinen Dinge seien die, die gut sind und die funktionieren. Um diese wahrzunehmen wird das Medium Film benutzt. Diese Filme werden in sogenannten Reviews gemeinsam angesehen. Dabei werden einzelne „Bilder“ herausgestellt um gelingende Momente zu präsentieren – um sie groß zu machen. So wird Entwicklung deutlich gemacht, Ressourcen aufgezeigt und das Selbstwertgefühl gestärkt.

Marte Meo hat nichts neu erfunden. Wissen wird zu einem Konzept gebündelt – Marte Meo macht intuitives Wissen bewusst.

Elemente von Marte Meo

Bei den Elementen von Marte Meo handelt es sich in der Regel um intuitives Wissen. Der Erwachsene soll sich dieses intuitiven Wissens bewusstwerden und dies benennen können.

Kontakt und Anschluss

Um in Kontakt zu einem Kind zu kommen, um Anschluss zu bekommen muss der Erwachsene dessen Signale lesen. Hierfür ist Blickkontakt wichtig: Der Erwachsene nimmt Blickkontakt auf um das Kind zu sehen und auf es reagieren zu können, beispielsweise indem ich es freundlich anschaue.

  • freundlicher, offener Blick
  • Geräusche und Töne aufgreifen, nachahmen
  • Handlungen benennen
  • Gefühle benennen

Folgen

Grundlegend für das Folgen ist es, Initiativen des Kindes abzuwarten und eigene Impulse zurück zu nehmen. Dabei bleibt der Erwachsene aufmerksam aber nicht initiativ aktiv. Was tut das Kind? Entsprechend kann dann reagiert werden ohne eigene Impulse zu setzen:

  • den Blick zur Quelle des Interesses wenden (schaut das Kind zum Fenster, schaue ich auch zum Fenster)
  • spiegeln, was das Kind wahrnimmt: „Ah du siehst einen Vogel.“
  • Benennen von Handlungen und/oder Wahrgenommenem à hat zur Folge, dass das Kind länger mit seiner Konzentration bei einem Objekt bleibt; das Kind bekommt Raum für eigene Erfahrungen und weitere Initiativen
  • Benennen von Gefühlen

Wenn das Kind keine eindeutige Initiative zeigt, sollte vermieden werden diese Lücke mit eigener Initiative zu füllen. Statt zu kompensieren, wollen wir aktivieren!

Leiten

Positives leiten: Im Gegensatz zum Folgen möchte der Erwachsene nun, dass das Kind etwas tut, was der Erwachsene möchte. Dabei wird dem Kind gesagt, wie der Erwachsene es haben möchte. Dabei ist es wichtig die Bedürfnisse des Kindes wahrzunehmen (folgen im Leiten) aber selber zu entscheiden, was nun wichtig und richtig ist. „Ich sehe du willst noch im Sand spielen. Aber wir müssen zum Bus. Darum ziehst du nun deine Schuhe an.“

Linking up

Verbindung schaffen: Um Kinder miteinander zu verbinden brauchen sie manchmal die Unterstützung von Erwachsenen: „Schau mal Paul, Peter baut einen hohen Turm.“

Unterscheidung von Lob und Bestätigung

Das Loben ist beziehungsabhängig: Es ist subjektiv, was gelobt wird und was nicht. Die Gefahr besteht, dass das Kind Dinge wiederholt, weil es dem entsprechenden Erwachsenen gefallen möchte. Das Kind lernt, was dem Erwachsenen gefällt und was nicht und nicht was es selber mag und kann. Lob bewertet. Die Bestätigung benennt und „macht groß“. Die Bestätigung ist beziehungsunabhängig: das Benennen von Wahrgenommenem bezieht sich auf das Kind: „Du hast einen blauen Hund gemalt.“ und ist unabhängig von dem Erwachsenen.

Zum Weiterstöbern:
https://de.wikipedia.org/wiki/Marte_Meo
https://www.martemeo.com/de/
https://www.youtube.com/watch?v=EjpMQQ-GxNw

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