Ich kann mich noch gut erinnern, als ich im Studium meinen ersten PC kaufte. 3000 Mark hat das Teil damals gekostet! Wenn ich es nicht schon längst verschrottet hätte, dann würde es wahrscheinlich nicht einmal mehr als Taschenrechner taugen. Natürlich brauchte ich damals auch noch Software. Aus Geldmangel musste ich auf das Office Paket verzichten und habe stattdessen nur Word genommen. Selbst Word hat aber ein tiefes Loch in den Geldbeutel gerissen. War ja nicht mehr viel drin, nachdem der PC bereits 3000 gekostet hatte 😉
Heute ist das wesentlich einfacher. Word bzw. das ganze Office Paket braucht man als Einsteiger nicht mehr kaufen. Schließlich gibt es als gleichwertigen Ersatz Open Office mit folgenden Komponenten: Writer ist das Textverarbeitungsprogramm, Calc ist nahezu ein Excel-Ersatz, Impress erstellt Multimedia-Präsentationen, Draw erstellt Zeichnungen, Base ist ein Datenbankmodul, das ich bisher aber noch nicht genutzt habe.
Aber es gibt mehr als Open Office
Scribus z.B. hat sich inzwischen zum ebenbürtigen Publisher Ersatz gemausert.
Inkscape ist ist ein Open-Source-Vektorgrafikeditor, dessen Fähigkeiten mit denen von Illustrator, Freehand, CorelDraw vergleichbar sind.
Mit Fontforge gibt es sogar ein kostenloses Programm mit dem man eigene Fonts erstellen kann. Allerdings ist das Programm primär für Linux (Oh, ein kostenlose Betriebsystem!) geschrieben. Eine Installation unter Windows ist etwas aufwändiger.
Paint.net ist ein einfach zu bedienentes Bild- und Fotobearbeitungsprogramm.
Audacity ist mehr als man zum Aufnehmen und Bearbeiten von Musik und Tönen benötigt und hervorragend dafür geeignet Hörspiele mit den Schülern aufzunehmen.
Hm, habe ich noch was vergessen? Na ja, alle kostenlosen Programme kann man sowieso nicht mehr aufzählen, dafür gibt es inzwischen zu viele, aber auf chip.de gibt es eine gute Übersicht mit einzelnen Kategorien. Dort bekommt ihr zahlreiche kostenlose Programme angezeigt und könnt gleich anhand der User-Bewertung sehen, ob, das Programm was taugt.
Ihr seht, wenn man keine überhöhten Ansprüche hat und nicht das allerneuste Profifeature in seinem Programm braucht, dann findet man inzwischen für alle Bedürfnisse ein kostenloses Programm. Einsteiger in die Pc-Welt haben es heute somit wesentlich einfacher.
Bisher habe ich nur Programme aufgezählt, die Lehrer benutzen können, die aber nicht ausschließlich für Lehrer gedacht sind.
Spezielle kostenlose Lehrerprogramme
Ein sehr schöner und inzwischen ganz schön komplexer Arbeitsblattgenerator von Martin Pabst nennt sich Rechenblatt.
Es gibt aber auch schon zahlreiche sehr schöne Online Programme von Ralf Rehberg zur Erstellung von Arbeitsblättern.
Für die Suche nach kostenlosen frei verwendbaren Piktogrammen, die v.a. Sonderpädagogen der Fachrichtung Geistig- und Körperbehindertenpädagogik immer wieder benötigen, gibt es den Picto Selector von Martijn van der Kooij.
Nicht zu vergessen, das kostenlose Wordtool von 4teachers zum Erstellen von Schlangensätzen uvm., das aber leider nur unter Word läuft.
Kostenlose Programme für den Schüler-PC zu verschiedenen Lernbereichen sind bei Norbert Römer zu finden.
Das Programm Kostis-Mathe bietet zahlreiche Mathe-Aufgaben für Schüler der 1 – 4 Klasse.
Rechnen mit Wendy ein grafisch sehr ansprechendes Mathe-Programm von Christian Urff.
Die Zuordnung von Lauten zu Buchstaben kann mit dem Programm Anlaute geübt werden.
Luecky ein Lückentextprogramm für eigene Texte, das aber auch bereits fertige Texte mitbringt.
Mehrere Lernprogramme, die von verschiedenen Lehrern mit dem Oriolus-System erstellt wurden.
Sehr umfangreiche Sammlung verschiedener Programme von Ruben Rimmler.
Lernspiele zur Sinneswahrnehmung der Georg-Paul-Amberger Schule in Nürnberg.
Falls ich wichtige kostenlose Software für Lehrer vergessen habe, dann schreibt sie mir doch in das Kommentarfeld unten. Danke!
Warum überhaupt diese Liste?
Ich habe einen Traum 🙂
Wenn es inzwischen kostenlose Software für Lehrer gibt, dann müsste es doch auch möglich sein, kostenlose Inhalte für Arbeitsblätter (Bericht demnächst im gblog!) unter den Lehrern zu verbreiten.
Die neuen Regeln zum Kopieren in der Schule machen es einem Lehrer nicht gerade einfach. Demnach ist das Digitalisieren von Inhalten aus Lehrbüchern nicht erlaubt. Lehrer dürfen demnach keine Bilder oder Grafiken mehr aus Lehrwerken einscannen und in ein Word-Dokument einfügen. Oder ein Bild aus einem Buch einscannen und per Beamer, Whiteboard o.ä. den Schülern zeigen. Diese neuen Regeln erschweren den Umgang mit den neuen Medien, aber auch den Austausch von Materialien unter Kollegen.
Wie leicht wäre es, wenn alle Kollegen von Beginn an, copyright-unbedenkliche Inhalte (Cliparts, Fotos, Fonts) verwenden. Einer Verwendung im Unterricht, aber auch ein Austausch unter Kollegen, wäre dann bedenkenlos möglich.
Dies wären traumhafte Bedingungen, aber ich denke auf gpaed.de habe ich bereits den Grundstein dafür gelegt.
Fortsetzung folgt demnächst im Artikel „Kostenlose Inhalte für Arbeitsblätter“
Hallo Christian, die interativen Arbeitsmittel sind toll. Hast du bereits ein Whiteboard oder einen Beamer in der Klasse oder wo und wie arbeitest du damit?
Hallo Matthias, die virtuellen Arbeitsmittel sind ein Ergebnis eines Forschungsprojekts der PH Ludwigsburg zur computergestützten Lernförderung bei Kindern mit Rechenschwierigkeiten und während der Arbeit für meine Dissertation entstanden. Ich selbst habe sie bisher in meinem Unterricht als Veranschaulichungshilfe bei der Einführung von Themen und als Lösungswerkzeug für die Lösung von Aufgaben genutzt d.h. ich lasse die Schüler mit Hilfe der interaktiven Materialien von mir vorgegebene Aufgaben bearbeiten und das Ergebnis dokumentieren (über die Druckfunktion). Die Materialien haben halt den Vorteil, dass sie den Bezug zwischen Rechenaufgabe und der Veranschaulichung gut zeigen und sich gut damit experimentieren lässt. Ein Whiteboard habe ich leider nicht, die Arbeitsmittel müssten sich aber damit auch einsetzen lassen und ich würde mich über Erfahrungsberichte freuen.
http://www.lernsoftware-mathematik.de/cms/?page_id=547