Das bayerische Kultusministerium gibt Empfehlungen für das Lehramt an Sonderschulen im Hinblick auf die sonderpädagogische Fachrichtungen.
Die Datei ist ganz interessant und gibt Einblicke in Bedarf, die Bedeutung der Erweiterung und auch regionale Bedarfsaspekte.
Einen Punkt verstehe ich allerdings nicht:
Die Einstellung erfolgt getrennt nach sonderpädagogischen Fachrichtungen?
Im Hinblick auf die späteren Berufsaussichten und dabei vor allem die Einstellungsmöglichkeiten ist die Wahl der sonderpädagogischen Fachrichtung von entscheidender Bedeutung. Bei der Wahl der sonderpädagogischen Fachrichtung muss berücksichtigt werden, dass nach abgeschlossener Ausbildung das Einstellungsverfahren in den staatlichen Förderschuldienst in Bayern bedarfsbezogen getrennt nach sonderpädagogischen Fachrichtungen erfolgt.
Vielleicht sollte ich Vorgaben der Regierung einfach hinnehmen, und nicht so viel drüber nachdenken. Ist halt einfach so, weil es so geschrieben steht.
Andererseits wird Fragen ja noch erlaubt sein 😉
Meine Frage: Warum werden Junglehrer aus dem G und K Bereich fachfremd an Förderzentren eingesetzt, aber die Kriterien für die Vergabe einer Planstelle orientieren sich nach wie vor nicht an der Fachrichtung der Einsatzschule, sondern an der studierten Fachrichtung???
Bisher hat mir das noch niemand erklären können.
Ich bitte um Aufklärung 😉
Florian schrieb: Laut Herrn D. ist es nun so, dass man die Fachlichkeit der Sonderpädagogik aufgeben würde, wenn man den Einstellungsschnitt nicht nach studierter Fachrichtung, sondern nach Einsatzschule heranziehen würde. Es könnt ja dann möglich sein, dass ein K-Lehrer an einem Förderzentrum mit einem Schnitt von 1,7 eher verbeamtet werden würde als ein L-Lehrer mit einem Schnitt von 2,0. Das wäre dem L-Lehrer gegenüber nicht fair, und man hätte halt als K- oder G-ler einfach das falsche studiert.
Hm, diese Begründung habe ich bisher nicht gehört. Die Regierung hat die Fachlichkeit der Sonderpädagogik doch bereits selbst, sonst würde es doch nicht so viele Sonderpädagogen geben, die fachfremd unterrichten.
Die „Fachlichkeit in der Sonderpädagogik“ ist doch nicht mehr als eine Ausrede um Geld zu sparen.
Als ich vor einigen Jahren aufgrund fehlender Lehrer von einem Förderzentrum geistige Entwicklung (G) an ein Förderzentrum Schwerpunkt Lernen (L) abgeordnet wurde, wurden meine Bedenken, „Ich bin doch gar nicht dafür ausgebildet!“, mit einem „Das schaffen sie schon“ abgetan.
Soviel zum Thema „Fachlichkeit der Sonderpädagogik“…
Das war auch unsere Argumentation gegenüber Herrn D.. Unser damaliges Seminar wurde nach einem Brief an ihn von ihm aufgefordert, doch bitte Verbesserungsvorschläge zu machen und nicht nur zu kritisieren. WIr schrieben ihm dann einen Brief mit einigen Vorschlägen, eben auch darunter der Vorschlag, den Kompetenzzuwachs in einer anderen Fachrichtung bei der Planstellenvergabe zu berücksichtigen, wenn man in dieser eingesetzt wird. Oder aber auch die Abschaffung der 5-Jahresfrist auf der Warteliste (warum 5 Jahre??? Nur um sich Karteileichen zu sparen???) oder einen Bonus, je länger man auf dieser Liste ist (analog zu den Wartesemestern). Zudem wäre es sehr gut, wenn die Schulleiter selbst mehr Mitspracherecht bei der Einstellung der Mitarbeiter bekämen. Waren noch ein paar mehr Vorschläge darunter, leider meldete sich Herr D. daraufhin gar nicht mehr, nicht mal mehr eine Antwort waren wir ihm wert.
Man könnte schon so weit gehen, dass eigentlich das ganze Studium der Sonderpädagogik mit seinen zig Fachrichtungen gehörig überholt gehört, denn die Praxis danach hat damit relativ wenig mehr zu tun…
Naja. Mein Name ist der Regierung mittlerweile leider wohl bekannt, und ich habe mir da mit Sicherheit keine Freunde gemacht. Es ist leider so, dass jeder Panik hat, auf die ominöse „Schwarze Liste“ (von der niemand weiss ob sie überhaupt existiert) zu kommen, wenn er sich beschwert. Deswegen nehmen auch viele das Ganze einfach so hin.
In meinem Fall war es dann so, dass ich aufgrund meines Sohnes gehofft hatte und eigentlich auch davon ausgegangen bin, möglichst wohnortnah (also in Nürnberg und naher Umgebung) eine Stelle zu bekommen. Angeboten wurden mir nur Stellen mit ca. 30km einfacher Entfernung, eine E-Schule und ein Förderzentrum L. Andere Kollegen, die fertig wurden und keine Kinder haben kamen an Schulen, die maximal 10km von mir, bzw. ihrem Wohnort weg gewesen wären, bzw. sind. Auf Nachfrage bei der Regierung, warum das so wäre und mein Familienstatus nicht wirklich berücksichtig worden ist wurde mir nur gesagt, dass 30km immer zumutbar sind, egal ob mit Kind oder ohne Kind. Ich solle doch froh sein, dass ich nicht nach Niederbayern versetzt worden wäre. Vielleicht doch schwarze Liste?
Und sogar jetzt habe ich ehrlich gesagt ein klein wenig ein mulmiges Gefühl, weil ich mich hier für alle Menschen im Internet „beschwere“, bzw. erzähle wie das so abläuft… 😉