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Lehrer in Elterzeit – Zusammenfassung

in Schule, Intern on 04.01.09

Meine Elternzeit ist leider vorbei. Es wird daher Zeit, ein kurzes Resümee zu ziehen.

War es schwer als Lehrer Elterzeit zu beantragen?

Nein, eigentlich nicht! O.K. es gab ein paar Mißverständnisse mit meinem Antrag auf Elternzeit, die ließen sich aber lösen. Finanziell muss man den Gürtel natürlich etwas enger schnallen. Es heißt ja so schön, dass man 67 % des Gehaltes bekommt, nur ist bei 1800 Euro damit Schluß. Mehr gibt’s nicht. Allerdings habe ich noch zusätzliche 180 Euro für meine ältere Tochter bekommen. Da sie noch jünger als drei Jahre ist. Den Luxus, zwei Monate weniger Geld, haben wir uns aber bewußt geleistet.
Ein kleines finanzielles Polster sollte man allerdings doch auf dem Girokonto haben. Sonst muss man den Dispokredit zu sehr belasten. Mein Elterngeld kam nämlich erst auf meinem Konto an, als meine Elternzeit fast schon wieder vorbei war. Früher beantragen ist leider nicht möglich, da man ja für den Antrag die Geburtsurkunde braucht. Und glaubt mir, sobald auch nur eine Kleinigkeit beim Antrag fehlt, kommt der zurück 😉

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Leo und Lina

Die schwerste Aufgabe hatte eigentlich meine Schulleitung. Ist ja klar, beim derzeitigen Personalmangel, mitten im Schuljahr einen Klassenlehrer zu ersetzen, das ist nicht gerade einfach. Leider musste meine Schulleitung selbst einen Ersatz für mich finden (Warum muss man Elternzeit eigentlich zwei Monate vor Antritt bei der Regierung melden?). Die mobile Reserve an unserer Schule wurde für mich eingeplant und war dann auch die ganzen zwei Monate in meiner Klasse. Sobald allerdings ein Lehrer an meiner Schule krank wurde, fehlte die mobile Reserve natürlich und die Schulleitung musste mehr als kreativ sein, um Unterricht für alle Schüler zu gewährleisten.

Warum habe ich Elterzeit gemacht?

Wir haben an unserem Wohnort keine Großeltern und auch niemanden, der sich längerfristig um meine 2 1/2 Jahre alte Tochter Lina hätte kümmern können. Es war daher klar, dass ich mich die ersten Tage und Wochen um Lina und den Haushalt kümmern musste, damit sich meine Frau von der Geburt erholen und in Ruhe den kleinen Leo versorgen konnte.
Als Lina vor 2 1/2 Jahren geboren wurde, war die Situation zwar ähnlich, aber mit nur einem Kind lässt dies natürlich leichter bewältigen. Damals ging ich weiter in die Schule und meine Frau kam gut mit dem einem Kind zurecht…
Beim zweiten Kind wäre das sicher nicht mehr so harmonisch abgelaufen. Meine Frau hätte den Kleinen jeden Tag in den Maxi Cosi quetschen müssen, um die ältere Tochter in den Kindergarten zu bringen oder sie hätte zuhause einem Säugling und einem lebendigen Kleinkind gerecht werden müssen. Das wäre im Wochenbett sicherlich keine leichte Aufgabe gewesen. Da ich aber durch die Elterzeit zuhause war, konnten wir die Anfangszeit für alle ruhig und stressfrei gestalten.

Wie war die Elternzeit?

Die ersten sechs Tage war ich alleine mit Lina zu Hause und meine Frau war mit Leo im Krankenhaus. Das war eine aufregende Zeit. Papa und Lina allein zu Haus 🙂
Natürlich haben wir Mama und Leo täglich im Krankenhaus besucht. Lina fiel es dabei besonders schwer, die beiden immer wieder im Krankenhaus zurückzulassen. Umso größer war aber die Freude, als sie nach Hause kamen.

Die nächsten zwei Wochen Elternzeit hat Leo relativ viel geschlafen und so hatten wir genug Zeit uns aneinander zu gewöhnen.

Dann wurden Leos Wachphasen länger und er wollte ständig herumgetragen werden. Meine Frau war daher heilfroh, dass ich auch vormittags zum Tragen des Kleinen zur Verfügung stand. Ab der dritten Woche wurde Leo abends immer unruhiger, hatte regelmäßig seine Schreiphasen und musste mehr oder weniger in den Schlaf getragen werden. Ich war vielleicht froh, dass ich keine Unterrichtsvorbereitungen für den nächsten Schultag machen musste, sondern einfach nur für das Kind da sein konnte. So war ich wesentlich entspannter und musste nicht an den nächsten Tag denken…

Wie war die Rückkehr in die Klasse?

Zum Glück wurde meine Klasse während meiner Abwesenheit von nur einer Person unterricht und dies sogar sehr gut. Meine Rückkehr war also gar nicht mal so schwer.
Na gut, die meisten Schüler riefen mich mit dem Namen meiner Vertretung und den Spruch “Aber beim Herrn … haben wir das immer so gemacht!” musste ich mir natürlich auch mehr als einmal anhören. Natürlich überprüften auch ein paar Schüler, ob ich in den zwei Monaten meine Klassenregeln vielleicht irgenwie geändert habe, aber das wars dann auch schon.

Alles in allem habe ich meine Elternzeit nicht bereut und ich würde sie jederzeit wieder machen.
Für meine Familie und für mich war es eine schöne Zeit.

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